Bari, Italien – An der Grundschule Don Bosco in Bari, Apulien kam es zu einem kontroversen Vorfall, bei dem Eltern ihre Kinder aus der Klasse verlegen ließen, weil sie sich über die Anwesenheit von ausländischen Kindern beschwerten. Der Schulleiter Gerardo Marchitelli äußerte sich zu dem Vorfall und betonte, dass von den insgesamt zwanzig Schülern in der ersten Klasse sieben ausländischer Herkunft seien, wobei fünf von ihnen in Bari geboren wurden und keinerlei Sprachprobleme haben. Die anderen beiden Kinder stammen aus Georgien und Bangladesch. Der Schulleiter lehnte den Klassenwechsel ab, woraufhin vier Familien beschlossen, ihre Kinder an eine andere Schule zu verlegen.
Der Standpunkt des Schulleiters
Schulleiter Marchitelli berichtet: „Die Eltern kamen zu mir und baten um einen Klassenwechsel in den ersten Tagen des Schuljahres. Als ich den Grund erfuhr, erklärte ich ihnen, dass sie nur zwei Möglichkeiten hätten: Ihre Kinder in der Klasse zu belassen oder mich um die Zustimmung zum Schulwechsel zu bitten.“ Die Familien entschieden sich für die zweite Option.
Marchitelli weigert sich jedoch, von Rassismus an seiner Schule zu sprechen: „Das ist ein Problem, das überall existiert“, sagt er. „Es gibt auch Eltern, die sich wegen eines behinderten Kindes Sorgen machen, weil sie befürchten, es könnte das Lernen verlangsamen.
Die zu überwindenden Barrieren sind zahlreich.“ Der Schulleiter hatte in der Vergangenheit bereits einige Probleme, betont jedoch, dass es sich um keine schwerwiegenden Vorfälle handelte. „Das Wort ‚Ausländer'“, schließt er, „kennt die Schule nicht. Wir interessieren uns nicht für die Hautfarbe; für uns sind die Kinder einfach Schüler.“
Die Reaktion des Kinderbeauftragten
„Ein erzieherischer Fehltritt“ In einer Erklärung billigt Ludovico Abbaticchio, der Kinderbeauftragte für die Region Apulien, das Verhalten des Schulleiters: „Die Schule sollte ein einladender, offener, erzieherischer und bildender Ort sein. Der Schulleiter der Don Bosco hat richtig gehandelt, indem er entschieden Nein sagte, als einige Eltern die Verlegung ihrer Kinder in einen anderen Klassenraum beantragten, weil ‚zu viele schwarze Kinder‘ in der Klasse waren.“
„Diese Eltern sollten zurück zur Schule gehen und den Wert des Respekts gegenüber anderen Menschen, Religionen und zivilisierten Zusammenlebens lernen“, fuhr er fort. „Leider gibt es Erwachsene, zum Glück nur wenige, die als Eltern verstehen müssen, wo sie im Unrecht liegen und wie abweichende Botschaften stark erzieherisch fehlerhaft für ihre Kinder sein können, die frei mit ihren ‚ausländischen‘ Freunden gespielt haben“, schließt er seine Aussage.
Der Vorfall in der Grundschule Don Bosco in Bari hat eine wichtige Diskussion über Rassismus und Vorurteile in der Bildungsgemeinschaft ausgelöst. Es ist unbestreitbar, dass die Vielfalt in den Klassenzimmern eine Bereicherung für die Schüler darstellt, da sie die Möglichkeit haben, verschiedene Kulturen und Perspektiven kennenzulernen. Die Reaktion der Schulleitung, die sich gegen den Klassenwechsel entschied, wurde von vielen als richtige und pädagogisch wertvolle Maßnahme angesehen.
Es ist bedauerlich, dass einige Eltern immer noch Vorurteile gegenüber Kindern anderer Herkunft haben und diese Vorurteile auf ihre Kinder übertragen könnten. Die Rolle der Schule sollte jedoch darin bestehen, diese Vorurteile abzubauen und den Schülern Toleranz und Respekt beizubringen.
Der Kinderbeauftragte Abbaticchio betonte, dass Bildungseinrichtungen ein Ort sein sollten, an dem Kinder die Werte des Respekts gegenüber anderen Menschen und unterschiedlichen Kulturen lernen. Die Ablehnung des Klassenwechsels durch den Schulleiter hat ein wichtiges Signal gesendet, dass solche Vorurteile und Diskriminierung in Schulen nicht toleriert werden sollten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Anwesenheit von ausländischen Schülern in einer Klasse keine negativen Auswirkungen auf die Bildung oder das Lernen der anderen Schüler hat. Im Gegenteil, es kann zu einer vielfältigeren Lernumgebung beitragen und die interkulturelle Kompetenz der Schüler fördern.
Es ist zu hoffen, dass dieser Vorfall in Bari als Anstoß für eine breitere Diskussion über Vorurteile und Diskriminierung in der Bildung dient. Die Schule sollte ein Ort sein, an dem Kinder nicht nur Wissen erwerben, sondern auch die Werte von Toleranz, Respekt und Vielfalt verinnerlichen. Nur so können wir eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft für die kommenden Generationen schaffen.
