Anti-Terror-Razzia in Mailand führt zur Festnahme von zwei Verdächtigen

Mailand, 14. Oktober 2023 – Bei einer Anti-Terror-Razzia in Mailand wurden zwei mutmaßliche Terroristen festgenommen. Laut Angaben der Polizei handelt es sich um einen ägyptischen Staatsbürger und einen italienischen Staatsbürger ägyptischer Herkunft. Den beiden wird vorgeworfen, Mitglieder einer Terrororganisation zu sein und terroristische Handlungen angeleitet zu haben.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Italien

Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten hat Italien seine Sicherheitsvorkehrungen zur Prävention fundamentalistischer Anschläge verschärft. Dabei stehen Flüchtlingseinrichtungen im Fokus, da die Behörden befürchten, dass radikalisierte Personen dort Zuflucht suchen könnten, so das italienische Innenministerium.

Operationseinzelheiten

Die Polizeioperation wurde von der Staatsanwaltschaft Mailand, der Direzione Distrettuale Antimafia e Antiterrorismo, koordiniert. Sie führte zur Festnahme eines Ägypters und eines italienischen Staatsbürgers ägyptischer Herkunft. Die beiden Männer werden beschuldigt, Mitglieder einer Terrororganisation zu sein und zur Begehung von terroristischen Straftaten angestiftet zu haben. Die Operation wurde von der Digos (Divisione Investigazioni Generali e Operazioni Speciali) in Mailand, dem Centro Operativo für die Sicherheit im Cyberspace in Perugia, der Direzione centrale della Polizia di Prevenzione und dem Servizio centrale Polizia Postale e delle Comunicazioni durchgeführt.

Aussage des Staatsanwalts

Der Staatsanwalt von Mailand, Marcello Viola, äußerte sich zur aktuellen Anti-Terror-Operation: „Diese Operation kommt zu einem besonderen Zeitpunkt, insbesondere nach dem Vorfall am vergangenen Samstag, der zwar spontan war, aber auf eine ernste Situation hinweist, die für alle offensichtlich ist, wie auch der Anschlag in Brüssel.“ Dabei bezog er sich auf den Vorfall, bei dem am Samstag ein Mann Passanten in Mailand ohne erkennbares Motiv angegriffen hatte, während er ein Exemplar des Korans in der Hand hielt.

Kein Zusammenhang mit Brüsseler Anschlag

Die Anti-Terror-Operation steht nach Informationen nicht in Verbindung mit dem Anschlag in Brüssel am gestrigen Abend oder der jüngsten Festnahme eines 33-jährigen Ägypters, der in Mailand drei Passanten mit bloßen Händen angegriffen hatte, während er Aussagen wie „Allah ist groß“ von sich gab. Die beiden Festgenommenen in der Anti-Terror-Operation der Staatsanwaltschaft Mailand waren „äußerst aktiv in der digitalen Propaganda und im Werben für den IS“. Sie hatten sich der terroristischen Organisation zur Verfügung gestellt und „Unterstützungsmaßnahmen“ für den sogenannten Islamischen Staat finanziert. Dies teilte der Staatsanwalt von Mailand, Marcello Viola, mit.

Online-Bedrohungen gegen die Premierministerin

Die Ermittlungen ergaben auch „Bedrohungen“ gegen die italienische Premierministerin Giorgia Meloni in den Chatnachrichten, die von den beiden Festgenommenen in der Anti-Terror-Operation der Staatsanwaltschaft Mailand verfasst wurden. Die beiden Männer äußerten ihre Unterstützung für den IS und kritisierten das Westen in Telegram-, Facebook- und WhatsApp-Gruppen, die von Extremisten frequentiert wurden.

Reaktionen der Stadtoffiziellen

Der Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, äußerte sich zu den Festnahmen und dem Vorwurf des Terrorismus: „Ich wurde vom Polizeipräsidenten nach Abschluss der Operation informiert. Es ist gut, dass sie jemanden festgenommen haben, der eine Gefahr für unsere Stadt darstellen könnte. Die Wachsamkeit sollte hoch sein, und ich glaube, dass alle zusammenarbeiten.“ Sala kommentierte die Festnahmen während der Präsentation des neuen Turms des Teatro alla Scala in Mailand. Auf die Frage, ob die Alarmbereitschaft in der Stadt erhöht wurde, antwortete er: „Natürlich, mit gesundem Menschenverstand. Ich denke, es gibt viel mehr Aufmerksamkeit.“ In Bezug auf die Frage, ob er als Bürgermeister besorgt ist, dass ähnliche Vorfälle wie in Brüssel auftreten könnten, erklärte Sala: „Wie jeder Bürgermeister großer europäischer Städte denke ich, dass wir darüber nachdenken sollten. Aber natürlich können wir als Bürgermeister keine Prävention betreiben. Dennoch sollte das Bewusstsein für diese Angelegenheiten geschärft werden. Ich denke, ich werde in den nächsten Stunden den Präfekten und den Polizeipräsidenten treffen oder mit ihnen sprechen, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.“

Polizei, Italien

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